Donnerstag, 25. Juli 2019
Der Georg und die Tracks - Georg et les Traces
wolfgang volk, 17:30h
Wer schon einmal eine längere Radtour mit einer Papierkarte einzeln oder in einer Gruppe in unbekanntem Terrain zurückgelegt hat, weiß, wie das ist: An jeder Kreuzung ohne Wegweiser muss gehalten werden, die im Verlauf der Tour immer abgegriffenere Karte wird zum Xten Mal aus dem Gepäck geholt, vorsichtig ausgebreitet und nachgeschaut, wo es lang geht.
An den Faltkanten der Karte bilden sich irgendwann Risse und machen den Gebrauch immer schwieriger. Ein kleine Windböe hilft, die Risse zu vergrößern und ausgerechnet an diesen zerfaserten Stellen wäre die wirklich wichtige Information gewesen!
Eine wirklich mühsame Sache war das damals!
Dazu kam, dass die Orientierung nicht immer einfach war. Denn im Wald und ohne Blick auf markante Landschaftsmerkmale sehen Kreuzungen doch oft sehr ähnlich aus und ein Sextant ist zur genauen Ortsbestimmung selten zur Hand. Auch mit einem Kompass gerät das Einnorden der Karte und die genaue Ortsbestimmung oft zu einem Rate- und Geduldsspiel.So kam es trotz Karte häufig zu Fehlentscheidungen und Umwegen. Zudem brauchte die Orientierung oft Unmengen an wertvoller Zeit und zerrte noch mehr an den Nerven der Fahrerinnen und Fahrer.
Häufig führte das zu großen gruppendynamischen Verwerfungen in der Radfahrergruppe, besonders wenn alle oder einige mit ihren Kräften bereits am Ende waren.
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Das Aufkommen der GPS-Ortung und von Fahrrad-Navigationsgeräten waren da ein echter Befreiungsschlag: Wenn man ein Gerät mit digitaler Landkarte und GPS-Ortung besitzt kann man auch in Gegenden ohne Netzanbindung jederzeit erkennen, wo man sich befindet, was wirklich eine große Hilfe ist.
Nicht so einfach ist es allerdings, zu sehen, von welcher Beschaffenheit der Weg ist, auf dem man sich befindet und der auf der Strecke liegt. Von vierspuriger Autobahn bis unpassierbarer Schlamm- oder Felsenpiste gibt es da ein breites Spektrum. Ebenso sind Steigung und Gefälle
nicht so einfach zu beurteilen und auch da gibt es wichtige Varianten zwischen Null Prozent, 5 Prozent oder etwa 25 Prozent oder sogar mehr.
Allerdings ist die heutige Software häufig schon recht gut in der Lage Steigung und Gefälle zu beurteilen und anzuzeigen.
Auch die Streckenbeschaffenheit wird mehr oder weniger zuverlässig von vielen Programmen angegeben, hängt aber dann immer noch sehr vom konkreten Wetter ab. Denn ein schöner Feldweg kann sich nach Sturzregen oder Befahrung durch Vollernter im Wald in eine unpassierbare Schlammpiste verwandeln.
Trotzdem ist es nicht möglich, mit dem Fahrrad-Navi so zu hantieren wie mit demjenigen im PKW, der ja schon ziemlich gut ausgereift ist und von vielen Menschen benutzt wird.
Denn es gibt für Radfahrer so unendlich viel mehr Möglichkeiten von A nach B zu gelangen, das es auf keinen Fall empfehlenswert ist einfach nur den Endpunkt auf dem Fahrrad-Navi einzutippen und sich dann darauf zu verlassen, das das schon klappen wird.
Wenn man sich so verhält, geht das mit ziemlicher Sicherheit recht bald übel aus. Denn wenn man mit dem Reiserad auf eine Mountainbiker-Piste geführt wird, wird man wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein.
Deswegen ist es ungemein wichtig, gerade bei längeren Strecken eine gute und genaue Planung zu machen, damit auch alles gut verläuft.
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Mehrfach habe ich ja bereits erwähnt, dass Georg für die Ausarbeitung unserer Route am Fahrrad-Navi verantwortlich war, aber nicht, was das konkret bedeutete:
Über einige Wochen saß er einige Stunden täglich am PC vor digitalen Landkarten und fuhr die Tour mit drei bis vier Varianten virtuell vor, verglich Kilometer für Kilometer, was möglicherweise mit weniger Entfernung, weniger Höhenmetern und mehr oder weniger landschaftlichem Reiz am besten geeignet sein könnte.
Die auf diese Weise von ihm zurückgelegten 5200 Kilometer (denn 4 x 1300 ergibt diese Zahl) bekam ich dann von ihm per Mail in Form von 13 Haupttracks und einigen Alternativtracks, falls wir uns vor Ort anders hätten entscheiden wollen, weil die Gegebenheiten es günstiger hätten erscheinen lassen.
Damit hat Georg einen sehr wichtigen Beitrag zu unserer Tour geleistet.
Denn wenn man einen fertigen Track vor sich auf dem Navi hat, muss man nur noch der farbigen Linie auf dem Display nachfahren, nicht mehr an fast jeder Kreuzung anhalten und fährt flüssig und ohne Aufenthalt und Diskussion mit viel Flow seiner Route nach.
Und all die Probleme, die ich oben geschildert habe, gibt es nicht mehr.
...bereits 1779 x gelesen
An den Faltkanten der Karte bilden sich irgendwann Risse und machen den Gebrauch immer schwieriger. Ein kleine Windböe hilft, die Risse zu vergrößern und ausgerechnet an diesen zerfaserten Stellen wäre die wirklich wichtige Information gewesen!
Eine wirklich mühsame Sache war das damals!
Dazu kam, dass die Orientierung nicht immer einfach war. Denn im Wald und ohne Blick auf markante Landschaftsmerkmale sehen Kreuzungen doch oft sehr ähnlich aus und ein Sextant ist zur genauen Ortsbestimmung selten zur Hand. Auch mit einem Kompass gerät das Einnorden der Karte und die genaue Ortsbestimmung oft zu einem Rate- und Geduldsspiel.So kam es trotz Karte häufig zu Fehlentscheidungen und Umwegen. Zudem brauchte die Orientierung oft Unmengen an wertvoller Zeit und zerrte noch mehr an den Nerven der Fahrerinnen und Fahrer.
Häufig führte das zu großen gruppendynamischen Verwerfungen in der Radfahrergruppe, besonders wenn alle oder einige mit ihren Kräften bereits am Ende waren.
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Das Aufkommen der GPS-Ortung und von Fahrrad-Navigationsgeräten waren da ein echter Befreiungsschlag: Wenn man ein Gerät mit digitaler Landkarte und GPS-Ortung besitzt kann man auch in Gegenden ohne Netzanbindung jederzeit erkennen, wo man sich befindet, was wirklich eine große Hilfe ist.
Nicht so einfach ist es allerdings, zu sehen, von welcher Beschaffenheit der Weg ist, auf dem man sich befindet und der auf der Strecke liegt. Von vierspuriger Autobahn bis unpassierbarer Schlamm- oder Felsenpiste gibt es da ein breites Spektrum. Ebenso sind Steigung und Gefälle
nicht so einfach zu beurteilen und auch da gibt es wichtige Varianten zwischen Null Prozent, 5 Prozent oder etwa 25 Prozent oder sogar mehr.
Allerdings ist die heutige Software häufig schon recht gut in der Lage Steigung und Gefälle zu beurteilen und anzuzeigen.
Auch die Streckenbeschaffenheit wird mehr oder weniger zuverlässig von vielen Programmen angegeben, hängt aber dann immer noch sehr vom konkreten Wetter ab. Denn ein schöner Feldweg kann sich nach Sturzregen oder Befahrung durch Vollernter im Wald in eine unpassierbare Schlammpiste verwandeln.
Trotzdem ist es nicht möglich, mit dem Fahrrad-Navi so zu hantieren wie mit demjenigen im PKW, der ja schon ziemlich gut ausgereift ist und von vielen Menschen benutzt wird.
Denn es gibt für Radfahrer so unendlich viel mehr Möglichkeiten von A nach B zu gelangen, das es auf keinen Fall empfehlenswert ist einfach nur den Endpunkt auf dem Fahrrad-Navi einzutippen und sich dann darauf zu verlassen, das das schon klappen wird.
Wenn man sich so verhält, geht das mit ziemlicher Sicherheit recht bald übel aus. Denn wenn man mit dem Reiserad auf eine Mountainbiker-Piste geführt wird, wird man wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein.
Deswegen ist es ungemein wichtig, gerade bei längeren Strecken eine gute und genaue Planung zu machen, damit auch alles gut verläuft.
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Mehrfach habe ich ja bereits erwähnt, dass Georg für die Ausarbeitung unserer Route am Fahrrad-Navi verantwortlich war, aber nicht, was das konkret bedeutete:
Über einige Wochen saß er einige Stunden täglich am PC vor digitalen Landkarten und fuhr die Tour mit drei bis vier Varianten virtuell vor, verglich Kilometer für Kilometer, was möglicherweise mit weniger Entfernung, weniger Höhenmetern und mehr oder weniger landschaftlichem Reiz am besten geeignet sein könnte.
Die auf diese Weise von ihm zurückgelegten 5200 Kilometer (denn 4 x 1300 ergibt diese Zahl) bekam ich dann von ihm per Mail in Form von 13 Haupttracks und einigen Alternativtracks, falls wir uns vor Ort anders hätten entscheiden wollen, weil die Gegebenheiten es günstiger hätten erscheinen lassen.
Damit hat Georg einen sehr wichtigen Beitrag zu unserer Tour geleistet.
Denn wenn man einen fertigen Track vor sich auf dem Navi hat, muss man nur noch der farbigen Linie auf dem Display nachfahren, nicht mehr an fast jeder Kreuzung anhalten und fährt flüssig und ohne Aufenthalt und Diskussion mit viel Flow seiner Route nach.
Und all die Probleme, die ich oben geschildert habe, gibt es nicht mehr.
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